- Vorweihnachtszeit im Ägerital (durchzug Nr. 11, November 2012)
- Bald «chlepfts» wieder im Tal (Ägerital IV 2012, 21. Sept. 2012)
- Chlausesle (English Text Ägerital IV 2012, 21. Sept. 2012)
Vorweihnachtszeit im Ägerital
die Rotten sind meist an mehreren Abenden unterwegs. Am 5. Dezember sind sie dann im Dorf von Oberägeri anzutreffen.
So erlebte ich das «Chlauseslä» – eine Mitarbeiterin erzählt
Nicole Heinrich berichtet:
Aufgewachsen in Unterägeri gehört das «Chlauseslä» ebenfalls zu meinen lebhaften Kindheitserinnerungen. Wir waren jeweils eine Gruppe aus 5 Kindern und jeder von uns hatte einen selbstgebastelten Esel. Dieser besteht aus einem hölzernen eselähnlichen Kopf und aus einer Holzstange, mit klappbarem Maul. Nachmittags ab 15.00 Uhr gingen wir mit unseren Eseln zu den verschiedenen Geschäften. Mit dem Ruf «Holi holi hüü, dä Chlaus isch doo» haben wir uns jeweils angekündigt und gewartet, bis die Angestellten uns etwas schenkten. In der Bank erhielten wir z.B. 50 Rappen, in der Apotheke Süssholz, beim Kiosk Süsswaren etc. Ab der Oberstufe waren wir abends unterwegs. Das mystische Bild in der Dunkelheit der «Iffälä» und die Geräuschkulisse der Geislächlepfer sowie der Kuhhornbläser verursacht mir jetzt noch Gänsehaut.
Singende Weihnachtsengel in Oberägeri
Da die Mädchen in Oberägeri am «Chlauseslä» das Nachsehen haben, gehen sie am 24. Dezember «Engeln». Eine Gruppe von Mädchen aus Alosen führte um 1920 diesen Brauch ein. Sie kleideten sich in weissen Nachthemden, bedeckten ihr Gesicht mit einem Schleier und übten weihnächtliche Lieder. Sie gingen von Haus zu Haus und trugen ihre Lieder vor. Als Belohnung erhielten die Mädchen einen Batzen, welchen sie vor das Fenster legten, um ein Weihnachtsgeschenk zu erhalten. Der Brauch ist vor allem noch in Alosen verbreitet.
Brauchtum im Ägerital wird gross-geschrieben. Das Chlauseslä zieht die Bevölkerung jedes Jahr am 5. Dezember in den Bann und singende Engel verzaubern am Tag des Heiligabends.
Am 5.Dezember erwacht ein alter Brauch, das «Chlauseslä», zum Leben. Mit viel Liebe und Fleiss arbeiten die Einwohner in Unter- und Oberägeri für diesen besonderen Tag. Kinder basteln an ihrem Chlausesel (Holzesel), andere bauen an ihrer kunstvollen Iffälä (Bischofsmitren, ähnlich wie Laternen). Wiederum andere flechten ihre Geisseln und üben das «Chlepfä» (Knallen). Die Vorfreude ist gross, bei Gross und Klein.
Vorweihnachtliches Ereignis
Nachmittags sind die Primarschüler mit ihrem Chlausesel unterwegs, abends ziehen die Chlauseslä-Rotten durch das Tal. Eine Gruppe (Rotte) umfasst den Samichlaus mit seinem Schmutzli, Iffälä-Träger, Triichler (Glocken), Kuhhornbläser und Chlaus-Eselträger. Zu jeder Rotte gehören auch einige Geislächlepfer (Schafsgeisseln); diese hört man den ganzen Abend knallen. Der Samichlaus geht von Tür zu Tür und bittet um eine Gabe. Am Abend ziehen dann die Rotten ins Dorf, um mit einem Umgang das «Chlauseslä» zu beenden. Die zahlreichen Schaulustigen sind fasziniert von der mystischen Stimmung. Doch woher kommt der Brauch? Dieser lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Die heidnischen Vorfahren waren überzeugt, dass in der dunklen Jahreszeit Dämonen Haus und Hof bedrohen. Mit Lärm – sprich Kuhglockenklang und Geisselknallen – sollten diese Kreaturen verscheucht werden.
Bedeutung «Chlauseslä» in Unter- und Oberägeri
Obwohl ein Tal, betreiben Unter- und Oberägeri das «Chlauseslä» unterschiedlich. In Unterägeri findet am 5. Dezember gegen 21.30 Uhr ein grosser Umzug aller Teilnehmer auf dem Dorfplatz statt. Mädchen wie Knaben, ob Gross oder Klein, machen mit. In Oberägeri dürfen nr die Knaben oder junge Männer an diesem Brauch teilnehmen und
durchzug Nr. 11, November 2012
Bald «chlepfts» wieder im Tal
Langsam werden die Tage wieder kürzer und der Herbst hält Einzug ins Tal. Bewanderte Zeitgenossen wissen, dass es damit an der Zeit ist, sich auf den alten Chlaus-Brauch Chlauseslä vorzubereiten.
Ein sicheres Zeichen für den bevorstehenden Brauch ist ein lautes, rhythmisches Knallen in den Abendstunden. Seit alters her wird nämlich ab November im Ägerital mit grossem Eifer das Geislächlepfä geübt. Das «Chlepfen» von Schafsgeiseln ist ein fester Bestandteil des uralten Brauchs, der traditionell am Vortag vor St. Nikolaus stattfindet.
wie er seine Kunst verbessern kann. Für uns ist es wichtig, den uralten Brauch zu erhalten, aber gleichzeitig die damit verbundenen Lärmbelästigungen im üblichen Rahmen zu halten. Das Training wird im November jeden Mittwoch ab 19 Uhr bei guter Witterung durchgeführt. Neu findet das Training auf dem Vorplatz vor der AEGERIHALLE statt. Mehr Informationen sind auch unter chlauseslae.ch zu finden.
Der Brauch Chlauseslä findet dieses Jahr am Mittwoch 5. Dezember stattfindet. Um 15 Uhr geht es für die Primarschüler los. Nach 17 Uhr sind dann die Älteren an der Reihe. Gegen 21:30 Uhr findet dann auf dem Dorfplatz ein prächtiger Umzug aller Rottä statt. Dann ziehen an die 150 Personen unter lautem Klang der Triichlär und Knallen der Geislächlepfer auf den Platz. Mehr zum Brauch Chlauseslä ist übrigens im neu erschienene Buch «Fasnacht
– Ägerimärcht – Chlausesle. Bräuche in Unterägeri», herausgegeben von der Bürgergemeinde und Einwohnergemeinde der Unterägeri, zu finden. Es kann bei der Bürgerkanzlei Unterägeri und bei der Einwohnerkanzlei Unterägeri bezogen werden.
Beim Brauch geht es uns von Chlauseslä Unterägeri vor allem um den Gedanken des Schenkens. Darum leiten wir das von uns am Chlauseslä gesammelte Geld jeweils vollumfänglich an karitative Zwecke im In- und Ausland weiter. Unsere Homepage chlauseslae.ch enthält alles Wissenswerte rund ums Chlauseslä.
Training Geislächlepfä 2012 | ||
Beschreibung: | Training zum Geislächlepfä unter fachkundiger Anleitung für das Chlauseslä vom 5. Dezember 2012. | |
Datum : | Während ganzem November jeden Mittwoch ab 19 Uhr bei guter Witterung | |
Ort: | Vorplatz vor der AEGERIHALLE Unterägeri | |
Mehr Info: | ||
Chlauseslä 2012 | ||
Beschreibung: | Traditionelles Chlauseslä im Dorf und in den Höfen. Gegen 21:30 Uhr findet auf dem Dorfplatz Unterägeri ein prächtiger Umzug aller Rottä statt. | |
Datum: | Mittwoch, 5. Dezember 2012 / ab 15:00 | |
Ort: | Unterägeri Dorf und in den Höfen | |
Mehr Info: |
Ägerital IV 2012, 21. Sept. 2012
Chlausesle
On the 5 December, the eve of St. Nicholas Day, Chlausesle, which is an old local and noisy custom, takes place. (If this a Sunday, then Chlausesle is celebrated on the 4th.)
From three to five o'clock in the afternoon, boys and girls (primary school students) go from house to house in the neighbourhood with their Chlausesel, (a fantasy head which is cut out of wood and emulates a donkey) and small cow bells and shout, «Holi, holi, hüü, de Chlaus isch doo!» («Hello, hello, hello, Santa is here!») They hold their Chausesel with its mouth wide open and look forward to receiving small change or sweets. After five o'clock in the evening, the adults take charge of the streets in the form of the Chausesler-Rotten (various traditional groups) and beg for donations, which are later distributed amongst charities.
Several groups take to the streets: the Dorf-Rott or village group; the Wiilerbärg-Rott; the Moss-Rott, the Zimmel-Rott; the Erlibärg-Rott and the Beizen-Rott or restaurant group. The Trychlergruppe (traditional bell ringers) and the Rossbärg-Rott, circulate within the courtyards. All of these groups are supervised by the Chauseslä, (St. Nicholas and his helpers). At half past nine, all the groups assemble in the village square. The streetlights are turned off.
The Geisle-Chlepfer, (men in peasant shirts who whip crack) stand in the middle whip cracking whilst the other groups circle noisily around them. The darkness is briefly illuminated as men pass by wearing bishop's miters, which have flickering candles within them. The Chlausesel or fantasy donkey heads are stretched out into the crowds in an attempt to claim a gift. After making several rounds the groups retrieve into darkness and a pre-Christmas tranquillity returns to the village.
A Chlausesel-Rott
The Chlausesel-Rott or St. Nicholas group consists of: St. Nicholas, clothed as a Bishop and accompanied by a Schmutzli, (a helper who is a dark figure and clad in a brownhooded cloak). Additionally, there are donkey head carriers, men carrying the decorative
The Geisle-Chlepfer (whip crackers) make cracking sounds with a shepherd's flail. The flail consists of a wooden handle with a two to three metre cord attached and a cracker or popper at the end. The whips can also have a long flexible handle, but this s quite rare.
Whip cracking must be learnt and practised. The Chlauseslä (the group that ensures that this custom prevails), conducts an annual course. The day after All Saints' Day (2 November) is when whip cracking can commence in the village.
St. Nicholas and home visits
The Parish assumes patronage over the St. Nicholas visits. St. Nicholas visits Unterägeri families with young children. St. Nicholas and his helpers are mainly members of the Morgarten Scouts Club and complete special courses in preparation for this event. In order to set the mood for this occasion, the Parish Priest organises on a Sunday evening early in December, a ceremony whereby St. Nicholas s celebrated leaving the church.
Clubs love having St. Nicholas and his helpers visit when they are celebrating St. Nicholas Day as this tradition is very popular.
Iffele or bishop’s miters, whip crackers, traditional bell ringers and horn blowers. These participants wear shepherds shirts. Often an ass or a donkey escorts the group. The Chlausesel is a handmade wooden figure that emulates a donkey head and is mounted on a long pole. The mandible s movable and can be opened and closed by pulling on a cord over a hinge. There is a cloth sack in the throat that serves to collect the donated gifts.
The Iffele-Träger present the bishop's miters, which are mounted on wooden sticks. The bishop's miters are artistically decorated. The Unterägerer headpieces are approximately 110 centimetres in height and 80 to 90 centimetres in width. They are cut out of cardboard and popular figures and themes, which are cut out from coloured paper, are glued to the inside of the miters. These subjects become illuminated when the candles inside the headpieces are lit. Typical themes are Christian symbols, saints and also views of the village.
The Triichler (bell carriers), carry a wooden yoke across the back of their necks and from this, large bells that are suspended from richly embroidered leather straps, swing rhythmically.
Ägerital IV 2012, 21. Sept. 2012